Glück und Schule, passt das zusammen?
In der Schule sollte Glück und Zufriedenheit der Schüler:innen mehr in den Vordergrund gestellt werden, auch wenn es abstrakt erscheint. Das Wohlbefinden der Schüler*innen und die Persönlichkeit der Lehrer*in haben einen großen Einfluss auf den Lernerfolg. Positive Emotionen und ein positives Lernklima sind entscheidend für erfolgreiches Lernen. Glückliche Schüler*innen lernen besser, da positive Emotionen die Wahrnehmung und Verarbeitung von Informationen verbessern. Für mich gibt es sechs Faktoren, die maßgeblich für das Wohlbefinden der Schüler:innen verantwortlich sind und in der Unterrichtspraxis berücksichtigt werden sollten: Positive Emotionen, Engagement, positive Beziehungen, Sinnerleben, Zielerreichung und körperliches Wohlbefinden. Durch die Förderung dieser Faktoren kann ein positives Lernklima geschaffen werden, das zu erfolgreichem Lernen führt.
Meine sechs Faktoren für einen erfolgreichen Unterricht:
Positive Emotionen
- Der Unterricht sollte Raum bieten für positive Emotionen. Ziel sollte es sein, Vertrauen aufzubauen. Es sollte eine differenzierte Auseinandersetzung mit den Aspekten Glück und Wohlbefinden stattfinden. Dabei dürfen auch negative Emotionen ausgedrückt werden, die akzeptiert werden müssen. Kenntnisse über das Phänomen der Neuroplastizität sollten vermittelt werden.
Engagement
- Den Schüler:innen sollten Entscheidungsspielräume geboten und gewährt werden, in denen sie sich ausprobieren und Verantwortung tragen können. Dabei soll ihre Individualität nicht nur zugelassen, sondern auch gefördert werden. Die Schüler*innen sollen sich dadurch ihrer Stärken bewusst werden und diese im Unterricht zum Ausdruck bringen können.
Positive Beziehungen
- Beziehungsarbeit ist entscheidend, sowohl zwischen den Schüler*:nnen untereinander als auch zwischen Schüler:innen und Lehrer:innen. Durch Angebote, die den Austausch fördern, und viel positive Interaktion soll versucht werden, eine positive Lehrer:innen-Schüler:innen-Beziehung aufzubauen, die durch aktive Wahrnehmung der Schüler:innen gekennzeichnet ist
Sinnerleben
- Die Gestaltung des Unterrichts sollte nicht allein darauf ausgerichtet sein, eine Abschlussprüfung erfolgreich zu bestehen. Es muss vermittelt werden, welchen Zweck der Lehrstoff hat und wie mit ihm möglicherweise auch über die Schulzeit hinaus konkrete Probleme gelöst werden können. Die Auseinandersetzung mit Werten und die Förderung von Selbsterkenntnis sollten wesentliche Bestandteile in der Arbeit mit den Schüler:innen sein.
Zielerreichung
- Eines der wichtigsten Ziele der Schulbildung sollte es sein, den Schüler:innen zu ermöglichen, Erfahrungen zu machen, die ihnen das Gefühl vermitteln, wirksam und erfolgreich sein zu können. Lernen ist mehr als nur üben. Die Schüler:innen sollen sich aktiv in den Unterricht einbringen können, um dadurch eigene Ziele definieren und erreichen zu können. Wichtig ist, Erfolgserlebnisse zu ermöglichen und Lernfortschritte sichtbar zu machen.
Körperliches Wohlbefinden
- Bewegung und Lernen gehören zusammen. Im Unterricht sollten die positiven Auswirkungen von Bewegung auf die Gehirnentwicklung und das Lernen dargestellt und das Bewusstsein dafür bei den Schüler:innen gestärkt werden. Deshalb sollten entsprechende Übungen integriert werden. Auch Entspannungs- und Aufmerksamkeitsübungen sollten Bestandteil des Unterrichts sein. Und nicht zuletzt Pausen, die zugelassen und sinnvoll genutzt werden sollten.